Projektsteuerung. Richtig verhandlelt. Verträge.

Projektsteuerungsverträge für Großprojekte
Die Projektsteuerung und die Einbindung des Facility Managements (FM) bereits in der Planungs- und Bauphase großer Bauprojekte ist heute unerlässlich, um den späteren Gebäudebetrieb effizient, rechtssicher und wirtschaftlich zu gestalten. Vertragszusätze für das FM in Projektsteuerungsverträgen (baubegleitendes Projektmanagement) sollen sicherstellen, dass FM-Anforderungen frühzeitig berücksichtigt und nahtlos in den Betrieb überführt werden. Dies gilt besonders für Industrie- und Verwaltungsgebäude, die hohe Ansprüche an Technik, Sicherheit und Compliance stellen. Fehlende FM-Integration kann zu kostenintensiven Planungsfehlern und erhöhten Lebenszykluskosten führen – Studien zeigen, dass die Bau- und Abrisskosten nur etwa 20 % der Lebenszykluskosten eines Gebäudes ausmachen, während der Betrieb (Instandhaltung, Reinigung, Energie) rund 80 % ausmacht. Baubegleitendes FM (planungsbegleitendes FM) kann diese späteren Betriebskosten jedoch um bis zu 20 % senken und gleichzeitig die Nutzungsqualität erhöhen. Vertragszusätze dienen dazu, FM-Leistungen strategisch und vertraglich so zu verankern, dass technische Qualität, Betreiberpflichten, Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit im späteren Betrieb systematisch gesichert sind.
Verträge stellen sicher, dass bereits in der Planung und Bauausführung die Weichen für einen effizienten, rechtssicheren und nachhaltigen Betrieb gestellt werden. In Deutschland müssen solche Zusätze den strengen rechtlichen Anforderungen (BGB, Betreiberpflichten, Arbeitsschutz, etc.) genügen und sollten sich an den Best Practices der FM-Branche orientieren, etwa durch klare Leistungsbeschreibungen, Service Level Agreements und Compliance-Klauseln. Besonders bei Industrie- und Verwaltungsbauten zahlt sich eine professionelle FM-Integration aus: Neben der Senkung von Lebenszykluskosten und der Vermeidung von Haftungsrisiken wird die Qualität und Wertbeständigkeit der Immobilien gesteigert.
Für die Umsetzung in der Praxis bedeutet dies, dass Auftraggeber und Projektsteuerer frühzeitig FM-Expertise einbinden und die gewonnenen Erkenntnisse vertraglich festschreiben. Ein umfassender Projektsteuerungsvertrag mit FM-Vertragszusatz definiert präzise die Schnittstellen, Pflichten und Erwartungen aller Beteiligten – von der Planungsphase bis zum laufenden Betrieb. Nur so herrscht Klarheit darüber, wer welche Verantwortung trägt und wie die Ergebnisse des Bauprojekts in den Betreiberalltag übertragen werden. Letztlich schaffen gut konzipierte FM-Vertragszusätze Transparenz und Verbindlichkeit, was die Zusammenarbeit aller Parteien stärkt und den Projekterfolg sichert. Wie die Erfahrung zeigt, werden langfristige Geschäftsbeziehungen im FM nur dann auf eine solide Grundlage gestellt, wenn die vertraglichen Regelungen präzise und vollständig sind. In diesem Sinne trägt die hier vorgestellte Forschung dazu bei, die Entwicklung solcher Vertragszusätze fundiert zu unterstützen – im Einklang mit deutschem Recht, den etablierten FM-Praktiken und den unabdingbaren Compliance-Vorschriften.